Gleich vier deutsche Lehrer sind am Abend des 4. Februar in Palmdale, Kalifornien, mit SOFIA zu
einem Forschungsflug abgehoben. Mit dabei waren neben Sven Hanssen vom Gottlieb-Daimler Gymnasium
in Stuttgart -Bad Cannstatt auch seine drei Lehrerkollegen Jörg Dewitz (Gymnasium Marne,
Schleswig-Holstein), Olaf Hofschulz (Einstein-Gymnasium, Neuenhagen, Brandenburg) und Uwe
Schierhorn (Friedrich-Schiller-Gymnasium, Königs Wusterhausen, Brandenburg). Seit Dezember 2013
haben sie sich auf ihren SOFIA-Mitflug vorbereitet, um am vergangenen Sonntag in Begleitung
von Antje Lischke-Weis vom DSI nach Kalifornien zu reisen. Am Montag fanden zunächst diverse
Führungen am DAOF (Dryden Aircraft Operation Facility) in Palmdale und die Sicherheitseinweisung
für den Flug an Bord von SOFIA statt. Bei einem ersten Besuch von SOFIA konnten die vier
Physiklehrer die fliegende Sternwarte schon mal persönlich in Augenschein nehmen.
Am Vormittag des 4. Februar konnten sich alle Teilnehmer ausruhen und Kraft für die bevorstehenden zehn Stunden nächtlicher Beobachtung sammeln. Um 15:15 Uhr begann die Flugmission GREAT OC1 J Flight 143 offiziell mit dem sogenannten „Mission Briefing“. Hierbei wurden die Ziele der Mission noch einmal zusammengefasst und die Einsatzfähigkeit aller Komponenten des Observatoriums abschließend bestätigt. Um 16:30 Uhr waren alle Teilnehmer an Bord und „Mission Director“ Charlie Kaminski konnte den Start für SOFIA freigegeben. „Es ist großartig, dass ich nach so vielen Jahren, in denen ich dieses Projekt schon als Partnerschullehrer begleitet habe, jetzt bei einem SOFIA Flug dabei sein kann“, freut sich Sven Hanssen auf seinen ersten SOFIA-Mitflug.
Pünktlich um 17:15 Uhr Ortszeit hob SOFIA in Richtung Ost-Nordost ab, um zügig mit den
astronomischen Beobachtungen zu beginnen. Als wissenschaftliches Instrument war in dieser Nacht
GREAT, der „
German
REceiver for
Astronomy at
Terahertz frequencies“, montiert.
Die wissenschaftlichen Beobachtungen dieses Fluges befassten sich mit den
unterschiedlichsten Fragestellungen: So wurden zunächst die Kühlungsprozesse in der elf Millionen
Lichtjahre entfernten Spiralgalaxie IC342 im Sternbild Giraffe anhand charakteristischer Linien des
ionisierten Kohlenstoffs (CII) und Stickstoffs (NII) untersucht. Daraus können Astronomen
Schlussfolgerungen über den Energiehaushalt und somit die Weiterentwicklung dieser Galaxie ziehen.
Ebenfalls sollte die Entstehung von Sternen der nächsten Generation in unserer eigenen Galaxie, der
Milchstraße, am Beispiel der Überreste der Supernova IC443 – auch bekannt als Quallennebel –
ergründet werden. Die Stoßfronten dieser Explosion breiten sich in die umgebende Molekülwolke aus
und beeinflussen somit stark den Entstehungsprozess nachfolgender Sterne.
Informationen zu den Lehrern:
Kontakt | Dörte Mehlert, Email: mehlert@dsi.uni.stuttgart.de; Tel.: 0711 - 685-69632 |
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