Unter dem Titel "50.000 Fuß über dem Meer - die fliegende Sternwarte SOFIA" fand bereits im Oktober 2019 die Premiere einer eindrucksvollen Show über einen Forschungsflug an Bord von SOFIA im Planetarium Laupheim statt. Jetzt ist sie auf YouTube in zwei Versionen online (Full HD und Virtual Reality 360 Grad) und lädt zu einem Flug in die Stratosphäre auch von zuhause aus ein. Planetarien können sich in einigen Tagen ebenfalls eine Fulldome-Version kostenlos herunterladen und ihrem Publikum präsentieren.
Die Aufnahmen für die Show entstanden im September 2018. Ein Team der Volkssternwarte Laupheim e.V. bestehend aus Nikolai Prill (Vorstand), Michael Bischof (Produktionsleitung) und Rolf Stökler (Sternwarte und Schulverbund Munderkingen) war fünf Tage im Hangar 703 des Armstrong Flight Research Center in Palmdale, Kalifornien und der näheren Umgebung fast Tag und Nacht unterwegs. Ausgerüstet mit einer digitalen Spiegelreflexkamera mit einem Fischaugenobjektiv und einer 360-Grad Panorama Kamera sowie Stativen wurden möglichst viele unterschiedliche Perspektiven rund um SOFIA eingefangen. Einen Entwurf für das Drehbuch hatten sie bereits vorab gemeinsam mit Schülern und Schülerinnen von Dirk Brockmann-Behnsen (Bismarckschule Hannover) erarbeitet. Die Höhepunkte des Aufenthalts in Kalifornien waren sicherlich die beiden Mitflüge an Bord von SOFIA. Die Hauptverantwortung für die Filmaufnahmen lastete dabei auf den Schultern des Produktionsleiters Michael Bischof: „Die besonderen Schwierigkeiten beim Filmen an Bord von SOFIA sind sicherlich die schlechten Lichtverhältnisse, die sehr engen Räume und das geschäftige Umfeld.“ Dieses „Umfeld“ besteht dabei aus Wissenschaftlern, Ingenieuren, Technikern und Piloten, die in dem fliegenden Observatorium ihrer Arbeit nachgehen, und natürlich nicht wegzudenken sind. Rolf Stökler faszinierte dabei besonders: „Hier können wir mal beobachten, woher das Wissen überhaupt kommt und wie den Geheimnissen des Universums auf die Spur gegangen wird.“ Und genau das erreicht auch der SOFIA-Film im Planetarium, das Miterleben einer Expedition in die Stratosphäre und den Blick in verborgene Bereiche des Universums.
Intro der Show "50.000 Fuß über dem Meer - die fliegende Sternwarte SOFIA". Copyright: Michael Bischof
Der Film nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf einen Forschungsflug an Bord von SOFIA. Nikolai Prill konnte während des Starts im Cockpit hinter der Pilotin Liz Ruth sitzen und erklärte: „Es war sehr faszinierend, vor und während des Starts die Konversation der Piloten über die Kopfhörer mitzuverfolgen.“ Und hier setzt der Film an: Mit einem Start des fliegenden Observatoriums über der Wüste in Kalifornien und dem Bordfunk zwischen Cockpit-Crew und Flugsicherung. Er trägt die Anwesenden zu Sternentstehungsgebieten und zeigt sehr anschaulich wissenschaftliche Ergebnisse von SOFIA.
Nach der Reise ging die Arbeit an dem Filmprojekt erst richtig los – aus ca. 10 Stunden Filmmaterial haben die ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Planetariums Laupheim Filmsequenzen herausgesucht und zusammengefügt und aufwendige Animationen erstellt. Das Ergebnis aus 1200 Stunden Ehrenamt ermöglicht einen detaillierten Einblick in die Arbeitsweise und Forschungsthemen von SOFIA. Thomas Keilig, DSI Geschäftsleiter, konnte die Planetariumsshow bereits in Laupheim sehen: „Diese einmalige Kombination von realen Filmaufnahmen und am Computer generierten Simulationen entführt die Besucherin und den Besucher in die faszinierende Welt der fliegenden Sternwarte SOFIA.“ Um die Besonderheiten der Infrarotstrahlung zu verdeutlichen, wurde eine aufwendige Animation der farbenprächtigen Aufnahmen des Hubble Weltraumteleskops von den „Säulen der Schöpfung“ im Adlernebel erstellt. Die Zuschauer und Zuschauerinnen tauchen in einem dynamischen Flug in die 7000 Lichtjahre entfernten Staubsäulen des Adler-Nebels ein und erreichen so die Brutstätte junger Sterne, die im sichtbaren Licht verborgen bleiben. Die Infrarot-Astronomie und die fliegende Sternwarte SOFIA öffnen ein Tor in solche kosmischen Nebel.
Flug durch ein Sternentstehungsgebiet im Adlernebel während der Planetariumsshow. Copyright: Michael Bischof
„50.000 Fuß über dem Meer - die fliegende Sternwarte SOFIA“ kombiniert gekonnt Originalaufnahmen von einem Forschungsflug mit SOFIA und lehrreiche Inhalte über Sternentstehung sowie Infrarotastronomie. Das Publikum erlebt eine unvergessliche Reise in die Stratosphäre und darüber hinaus. Thomas Keilig urteilt: „Als ehemaliger Teleskop-Ingenieur für das SOFIA Teleskop kenne ich den tagtäglichen – bzw. nachtnächtlichen – Flugbetrieb von SOFIA in Palmdale. Dieser Film in Fulldome-Projektionstechnik lässt einen bei allen Aktivitäten mittendrin im Geschehen und quasi live mit dabei sein."
Das DSI dankt der Volkssternwarte Laupheim e.V. für diese großartige Planetariumsshow!
Planetariumshow “50.000 Fuß über dem Meer – Die fliegende Sternwarte SOFIA“ als
- Virtual reality (VR) version 360 Grad
- Full HD
- Version für Planetarien (Creative Commons Attribution-NoDerivatives 4.0 International License), Link: Red-Eye to the Stars
Weitere Links zur Show:
- The Making-of: Eindrücke aus Palmdale (youtube link)
- 360° Filmaufnahmen aus der Stratosphäre fürs Klassenzimmer, DSI-News zum Mitflug (19. September 2018)
- Planetarium Laupheim
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SOFIA, das Stratosphären Observatorium Für Infrarot Astronomie, ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR; Förderkennzeichen 50OK0901, 50OK1301 und 50OK1701) und der National Aeronautics and Space Administration (NASA). Es wird auf Veranlassung des DLR mit Mitteln des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Universität Stuttgart durchgeführt. Der wissenschaftliche Betrieb wird auf deutscher Seite vom Deutschen SOFIA Institut (DSI) der Universität Stuttgart koordiniert, auf amerikanischer Seite von der Universities Space Research Association (USRA). Die Entwicklung der deutschen Instrumente ist finanziert mit Mitteln der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des DLR.
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