Das SOFIA Wissenschaftlerteam hat eine neue Karte des Pferdekopfnebels, einer interstellare Wolke im Sternbild Orion, veröffentlicht.
Diese neue Karte wurde aus 100 Einzelaufnahmen des Nebels zusammengesetzt, die jeweils
Kohlenstoffatome bei verschiedenen Geschwindigkeiten gemessen haben. Jede Stelle dieser Karte
repräsentiert ein infrarotes Spektrum des dort vorkommenden Gases und Staubes. Mit diesen Daten
können Astronomen die Dynamik, Chemie, Temperaturen und Geschwindigkeiten innerhalb des Nebels
detailliert untersuchen.
„Das SOFIA Team ist hoch erfreut diese neuen Daten der weltweiten wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen“, sagt Erick Young, der Direktor des wissenschaftlichen Betriebszentrums von SOFIA. „Der Pferdekopfnebel im Orionsternbild repräsentiert eine klassische Erscheinung des interstellaren Mediums und ist somit ein erstklassiger Ort, Sternentstehungsprozesse zu untersuchen."
Gewonnen wurden diese Daten mit dem deutschen Instrument upGREAT, der neuen Version des German REceiver for Astronomy at Terahertz Frequencies. Dieser neue Empfänger verwendet gleichzeitig 14 Detektoren, wodurch die Effizienz des SOFIA Observatoriums drastisch gesteigert werden konnte. Vor der Verbesserung des Instrumentes hätte die Aufnahme dieser Karte mehr als 200 Stunden Beobachtungszeit benötigt. Dank der neuen, hohen Empfindlichkeit von upGREAT konnte sie in nur vier Stunden gewonnen werden.
Der komplette Datensatz ist frei auf dem SOFIA Science Center’s Datenarchiv verfügbar:
https://www.sofia.usra.edu/Science/proposals/DDT/Horsehead_Nebula.html
upGREAT, der weiterentwickelte „German Receiver for Astronomy at Terahertz Frequencies“, wurde durch ein Konsortium deutscher Forschungsinstitute (Max-Planck-Institut für Radioastronomie Bonn und KOSMA/Universität zu Köln, in Zusammenarbeit mit dem DLR-Institut für Planetenforschung) entwickelt und gebaut. Projektleiter für GREAT (PI) ist Rolf Güsten (MPIfR); als stellvertretende Projektleiter (Co-Is) sind Jürgen Stutzki (Univ. Köln) und Heinz-Wilhelm Hübers (DLR, Berlin-Adlershof) beteiligt. Die Entwicklung des Instruments ist finanziert mit Mitteln der beteiligten Institute, der Max-Planck-Gesellschaft, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des DLR.
Kontakt | Dörte Mehlert, Email: mehlert@dsi.uni.stuttgart.de; Tel.:0711 - 685-69632 |
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