Das Infrarotbild von SOFIA im mittleren Infraroten Bereich von Messier 42 (M42) im Sternbild
Orion liefert neue Informationen zu Sternentstehungsprozessen. Das Bild wurde aus Daten
zusammengesetzt, die mit dem FORCAST-Instrument (Faint Object InfraRed-CAmera, P.I. Terry Herter,
Cornell University) während der Kampagne "SOFIA Short Science 1" im Dezember gewonnen wurden.
Hierzu wurden Aufnahmen im mittleren Infraroten (MIR) bei Wellenlängen von 19,7 µm und 37,1 µm
gemacht. Letztere ist zurzeit weder vom Erdboden noch von einem Satelliten aus zu beobachten.
Auf dem Bild sind einerseits die detaillierten Strukturen der Materie zu erkennen, aus der in
Kürze Sterne entstehen. Andererseits zeigt die Aufnahme oben rechts die warmen Staub- und
Gaswolken, die einen Haufen gerade neu entstandener Sterne umgeben und zum Teil abdecken. Das linke
und das mittlere Bild zeigen Vergleichsdaten der gleichen Himmelsregion im gleichen Maßstab und bei
gleicher Orientierung. Die linke Aufnahme wurde im optischen Wellenlängenbereich, der für das
menschliche Auge sichtbar ist, gewonnen und verdeutlicht wie die dichten Wolken des interstellaren
Staubs unseren Blick in die inneren Bereiche der Sternentstehungsregion verhindern. Die Aufnahme im
nahen Infraroten (Mitte) dringt zum Teil durch diesen Staub hindurch und offenbart ein Vielzahl von
Sternen in den unterschiedlichsten Entstehungsphasen im Innern der Wolke.
SOFIAs MIR - Beobachtungen geben der Sternentstehungsregion M42 ein deutlich anderes Gesicht als
vorherige Aufnahmen. So ist zum Beispiel die Staubwolke oben links im Bild im optischen Bereich
komplett und im nahen Infrarot teilweise undurchsichtig. In der MIR Aufnahme von SOFIA dagegen ist
deutlich die eigene Wärmestrahlung dieser Staubregion zu sehen. Auch der helle
Sternentstehungshaufen oben rechts ist im MIR eines der auffälligsten Merkmale der Region, im nahen
Infraroten ist sie deutlich schwächer, im optischen komplett versteckt.
Auf der anderen Seite sind die hellen Sterne des Trapezhaufens im nahen Infraroten und
optischen in der Mitte der Bilder deutlich zu sehen, in der MIR Aufnahme von SOFIA dagegen sind sie
nicht auszumachen.