Nach erfolgreichen Beobachtungen des Südhimmels wieder in Kalifornien

August 30, 2015 /

Vom 15. Juni – 24. Juli war SOFIA in Christchurch stationiert, um von dort Sternentstehungsgebiete, die magellanschen Wolken und das Zentrum unserer Milchstraße zu beobachten.

Sechs Wochen lang hat SOFIA im Juni und Juli den Südhimmel von Neuseeland aus beobachtet – jetzt ist die fliegende Sternwarte wieder zu ihrer Heimatbasis, dem NASA Armstrong Flight Research Center zurückgekehrt. Vom 15. Juni – 24. Juli war die fliegende Sternwarte auf dem Stützpunkt des National Science Foundation's U.S. Antarctic Programm in Christchurch stationiert, um den Südhimmel mit seinen Sternentstehungsgebieten, den magellanschen Wolken und dem Zentrum unserer Milchstraße zu beobachten.

„Das diesjährige Neuseeland Deployment war extrem erfolgreich“, fasst Eddie Zavala, NASA SOFIA Programmleiter, zusammen. „Die Beobachtungsbedingungen in diesem Teil der Welt sind wahrhaftig außergewöhnlich. Ich bin sicher, dass aus den gewonnenen Daten viele wissenschaftliche Publikationen hervorgehen werden, sobald sie bearbeitet und analysiert worden sind.“

 In der Betriebshöhe von SOFIA von 12 – 14 km hat die fliegende Sternwarte ohnehin 99% des Wasserdampfes der Erdatmosphäre unter sich, der die Infrarotstrahlung davon abhält den Erdboden zu erreichen. Zusätzlich ist die verbleibende Luft über SOFIA zu dieser Jahreszeit in diesen Breiten ohnehin sehr trocken, wodurch die Qualität der Beobachtungsdaten noch weiter verbessert wird. Auf der anderen Seite stellen astronomische Beobachtungen während des Winters auf der Südhalbkugel durchaus eine Herausforderung dar. So mussten leider auch einige Beobachtungsflüge wegen heftiger, lokaler Winterstürme gestrichen werden.

Um den Südhimmel während des Aufenthaltes in Neuseeland möglichst vielfältig beobachten zu können, hat das SOFIA Team vier Instrumente nach Neuseeland gebracht: Die Kamera FORCAST (Faint Object infraRed CAmera for the SOFIA Telescope) hat in der ersten Hälfte der Kampagne Aufnahmen im mittleren Infrarotbereich gemacht. Mit GREAT, dem German Receiver for Astronomy at Terahertz Frequencies, haben die Astronomen in der zweiten Hälfte Ferninfrarotspektroskopie betrieben.

In der Mitte des diesjährigen Aufenthaltszeitraums in Christchurch war die Instrumentenkombination "FLIPO" installiert, um die sogenannte Pluto-Okkultation zu beobachten, die am 29. Juni stattgefunden hat. Hierbei ist der Zwergplanet Pluto vor einem entfernten Stern vorbeigezogen und hat diesen dabei bedeckt.

FLPIO ist eine Zusammensetzung aus der Faint Object InfraRed CAmera for the SOFIA Telescope, FLITECAM, und dem High-speed Imaging Photometer for Occultations, HIPO. Zusammen mit dem vom DSI entwickelten Focal Plane Imager-Plus (FPI+) hat FLIPO im Zentrum des Bedeckungsschattens Daten bei verschiedenen xxxFarben gewonnen, mit denen die Atmosphäre von Pluto detailliert analysiert werden kann.

„Jeder im Team hat seinen Teil dazu beigetragen, dass SOFIA zur rechten Zeit am rechten Ort war, sagt Pamela Marcum, SOFIA Projektwissenschaftlerin. „In der Mitte der Bedeckung konnten wir sogar den sogenannten „zentralen Peak“ beobachten, der dadurch entsteht, dass das Sternlicht kurzzeitig von der Plutoatmosphäre fokussiert wird. Daher wissen wir, dass wir bei unseren Beobachtungen nahezu perfekt im Zentrum des Schattens waren.“

Zurück in Palmdale muss SOFIA sich einer Reihe von Software Updates unterziehen und wird dann ab dem 26. August wieder wissenschaftliche Beobachtungen am Nordhimmel durchführen. Die während des Neuseelandaufenthaltes gewonnenen Daten sind bereits an das Wissenschaftliche Zentrum von SOFIA am NASA Ames Research Center übermittelt worden, um dort verarbeitet und an die jeweiligen Wissenschaftsteam verteilt zu werden.

Videos:

  Kontakt: Dörte Mehlert, Email: mehlert@dsi.uni-stuttgart.de; Tel.: 0711 - 685-69632


 
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